Institute for Theoretical Physics

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<h1>Wie Moleküle Mosaike bilden</h1>
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<h1>Die Zähmung des Zufalls</h1>
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Auf der ganzen Welt versucht man, neue Laser zu entwickeln. Einen ungewöhnlichen Ansatz verfolgt man nun an der TU Wien: Man nutzt die Macht des Zufalls. <br>
Wenn sich Moleküle auf Oberflächen anlagern, entstehen unterschiedliche Muster. Doch wie kann man sie beeinflussen? Ein internationales Team mit TUW-Beteiligung kann das nun erklären.<br>
 
   
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Sebastian Schönhuber und Benedikt Limbacher im Labor an der TU Wien. Kleineres Bild: Nicolas Bachelard (Institut für Theoretische Physik) <br>
Benedikt Hartl<br>
 
Im Hintergrund: Verschiedene mosaikartige Muster, die von den Molekülen gebildet werden können. <br>
 
   
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Will man Moleküle identifizieren, sind Terahertz-(THz-)Laser extrem nützlich: Viele Moleküle können nämlich ganz bestimmte Lichtwellenlängen aus dem THz-Bereich absorbieren. Wenn man also Absorptionslinien bei bestimmten Wellenlängen misst, kann man genau sagen, um welche Moleküle es sich handelt. Seit Jahren wird daher intensiv an der Entwicklung von THz-Lasern gearbeitet. Eine vielversprechende Variante sind sogenannte Quantenkaskadenlaser, wie sie auch an der TU Wien mit großem Erfolg entwickelt werden. Sie liefern Laserlicht mit besonders hoher Leistung und Bandbreite.<br>
Hochkomplizierte Muster können sich ganz von selbst bilden, wenn sich komplexe Moleküle unter bestimmten elektrochemischen Bedingungen auf einer Gold-Oberfläche anlagern – das konnte Stijn Mertens (damals an der TU Wien, jetzt an der Lancaster University) bereits vor einigen Jahren mit Hilfe hochauflösender Rastertunnelmikroskopie zeigen.<br>
 
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Nun versuchte man an der TU Wien, die Entwicklung solcher Lichtquellen auf exotische Art voranzutreiben – mit sogenannten Zufallslasern. Während bei konventionellen Lasern die erzeugten Wellenlängen sorgfältig ausgewählt und durch die nanometergenau hergestellte Geometrie des Lasers festgelegt wird, liefert der Zufallslaser durch ein hohes Maß an innerer Unordnung viele völlig zufällige Wellenlängen gleichzeitig. Was wie ein Nachteil klingt, lässt sich technologisch nutzbar machen – das zeigt eine Studie, die nun im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht wurde.<br>
 
Diese Muster wurden nicht gezielt vorgegeben, es handelt sich um komplexe Selbstorganisation. Aber wie kann man in diese Selbstorganisation steuernd eingreifen, indem man äußere Parameter gezielt verändert? Und ist es vielleicht sogar möglich, eine dieser Strukturen gezielt in eine andere überzuführen? Wenn ja, hätte man einen „Schalter“ zur Verfügung, der die Eigenschaften einer Oberfläche auf Knopfdruck ändert, das wäre technologisch höchst interessant.
 
Mit dieser Problemstellung haben sich nun Forschungsteams aus der Experimentalphysik und der theoretischen Physik intensiv beschäftigt – mit starker Beteiligung seitens der TU Wien. Die Ergebnisse wurden im „Journal of Chemical Theory and Computation“ publiziert.<br>
 
   
   
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Mehr dazu auf unserer [[News|News]]-Seite sowie weitere stories;<br>
 
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> Wie Moleküle Mosaike bilden<br>
 
> Die Wissenschaft der schwarzen Löcher<br>
 
> Die Wissenschaft der schwarzen Löcher<br>
 
> Das Quantenecho kommt gleich mehrfach<br>
 
> Das Quantenecho kommt gleich mehrfach<br>

Revision as of 12:27, 9 November 2020

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Die Zähmung des Zufalls

Auf der ganzen Welt versucht man, neue Laser zu entwickeln. Einen ungewöhnlichen Ansatz verfolgt man nun an der TU Wien: Man nutzt die Macht des Zufalls.

Bachelard-Photonik.jpg


Sebastian Schönhuber und Benedikt Limbacher im Labor an der TU Wien. Kleineres Bild: Nicolas Bachelard (Institut für Theoretische Physik)

Will man Moleküle identifizieren, sind Terahertz-(THz-)Laser extrem nützlich: Viele Moleküle können nämlich ganz bestimmte Lichtwellenlängen aus dem THz-Bereich absorbieren. Wenn man also Absorptionslinien bei bestimmten Wellenlängen misst, kann man genau sagen, um welche Moleküle es sich handelt. Seit Jahren wird daher intensiv an der Entwicklung von THz-Lasern gearbeitet. Eine vielversprechende Variante sind sogenannte Quantenkaskadenlaser, wie sie auch an der TU Wien mit großem Erfolg entwickelt werden. Sie liefern Laserlicht mit besonders hoher Leistung und Bandbreite.
Nun versuchte man an der TU Wien, die Entwicklung solcher Lichtquellen auf exotische Art voranzutreiben – mit sogenannten Zufallslasern. Während bei konventionellen Lasern die erzeugten Wellenlängen sorgfältig ausgewählt und durch die nanometergenau hergestellte Geometrie des Lasers festgelegt wird, liefert der Zufallslaser durch ein hohes Maß an innerer Unordnung viele völlig zufällige Wellenlängen gleichzeitig. Was wie ein Nachteil klingt, lässt sich technologisch nutzbar machen – das zeigt eine Studie, die nun im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht wurde.




Mehr dazu auf unserer News-Seite sowie weitere stories;
> Wie Moleküle Mosaike bilden
> Die Wissenschaft der schwarzen Löcher
> Das Quantenecho kommt gleich mehrfach
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> Ausgezeichnete Lehre: Best Teacher Award an Herbert Balasin
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> Der Molekül-Baukasten; Strukturen, die sich selbst
> Nano-Hillocks: Wenn statt Löchern Berge wachsen
> DACAM - neues Center für atomistische Simulationen in Wien


Das Institut für Theoretische Physik trauert um seine langjährigen Mitglieder,

Schweda-Manfred cut 75er-Feier 2014 IMG 0028.JPG

Em. Univ. Prof. DI Dr. Manfred Schweda
(7.11.1939 - 10.04.2017)

Nachruf


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wiss. Oberrat Dipl.-Ing. Dr. Gerhard ADAM
(8.12.1932 - 30.12.2012)

Nachruf


Research

The research program at our institute is characterized by a remarkable diversity covering a broad spectrum of topics ranging from high-energy physics and quantum field theory to atomic and condensed matter physics. As a focus area, non-linear dynamics of complex systems including aspects of quantum cryptography and quantum information plays an important role. Many of the research topics make use of and belong to the subdiscipline "computational physics".

The breadth of activities at our institute provides advanced students as well as young researchers with the opportunity to be exposed to a multitude of state-of the art research directions and to receive a broad-based academic training.

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Teaching

Teaching theoretical physics to young colleagues is an important part of our activities. Physics nowadays is a very wide field of knowledge, which progresses with ever increasing pace. We are aware that teaching must be directed towards students specializing in experimental as well as in theoretical physics, and we are committed to Humboldt’s program of teaching science through practicing science.

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Talks

Information on physics talks in Vienna can be found in the Calendar of Physics Talks.

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Vienna University of Technology
Wiedner Hauptstrasse 8-10/136
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